Stadtführung im Dorf
Ja, Sie lesen richtig. Die Bühlerzeller Siedlung westlich der Bühler hatte einmal den Namen Vorstadt. Und so machte Josef Hirsch vom Heimat- und Kulturverein mit Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern bei deren Treffen am Sonntag, 26. Juni bei den Sportfreunden Bühlerzell eine Stadtführung im Dorf.
Beim ersten Halt am unteren Sportplatz erklärte Josef Hirsch, dass 1904 über dieses Gelände am Schäufelfeld eine Schmalspurstrecke der Eisenbahn von Ellwangen nach Bühlertann verlaufen sollte und
es den Sportplatz dort so nicht gegeben hätte. Aber eine Fahrt mit dem 9 Euro Ticket der Bahn nach Bühlerzell und wieder zurück wäre für die Schiedsrichtergruppe dann möglich gewesen.
Die rund 20 Personen erfuhren dann weiter vom Bühlerzeller Schlössle – dem ehemaligen Schwesternhaus -, vom Wolfsgraben, alten Gassen- und Straßenbezeichnungen wie der Räead und was
es mit dem Fischerplatz auf sich hat. Die Geschichte vom Gasthaus Goldener Hirsch, vom Pfarrhaus, der Zehntscheuer und der Schule von 1903, nachdem die alte Schule 1902 nach Brandstiftung im Feuer abbrannte, vermittelten interessante Einblicke in die Bühlerzeller Historie. Auf dem Kirchplatz, wo um 800 die Celle an der Bühler von Ellwanger Mönchen gegründet wurde, stand man nach der am Rathaus angebrachten Höhenmarke 393, dann 2 m unter dem Wasserspiegel des Bodensees. Höhepunkt war die Besichtigung der Kirche. Die Größe und Ausstattung dieser dreischiffigen P feilerbasilika mit Kreuzgewölbe im frühgotischen Stil beeindruckte alle ganz besonders. Ein Aufstieg im
Kirchturm, wo oben die 4 Glocken mit einem Gewicht von 2810 kg hängen, war aus Zeitgründen leider nicht mehr möglich.
Der Tenor nach der Führung: Etwas von der Bühlerzeller Geschichte erfahren ist auch am Sonntagmorgen das frühe Aufstehen wert!
Die Fotos 1 bis 4 zeigen die Teilnehmer bei der Stadtführung durchs Dorf.
Alles Wissenswerte und viel Überraschendes von und über unsere Geschichte steht dann im Heimatbuch mit dem Titel - Chronik Bühlerzell und Geifertshofen , das der Heimat- und Kulturverein im Spätherbst veröffentlicht.